Lernen von Lean

ee26a36b28Mitten aus dem Leben entstanden, trug jetzt Speditionschef Patrick Andres vor, was es heißt, den sog. Lean-Prinzipien in seiner Arbeit Geltung zu verschaffen. Einladender zu dieser Exkursion in die Speditionszentrale war der Arbeitskreis Logistik der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern.

Auf kürzesten Nenner gebracht, heißt ‚Lean‘, Qualität zu steigern und gleichzeitig Kosten zu reduzieren. A und O ist aus einer unlösbaren Gleichung mit zwei Unbekannten mehrere lösbare Gleichungen zu machen. Im Vordergrund steht dabei der aus den Kundenerwartungen abgeleitete klare Wille der Unternehmensleitung gepaart mit einem unbedingten Vertrauen in das Können und Wollen der eigenen Mitarbeiter.

Alles beginnt mit einer unnachgiebigen Prozesstransparenz – was wertlos ist, muss erkannt und bereinigt werden. Die Leistung muss reibungslos zum Kunden ‚fließen‘. Überproduktion, Ausschuss, Wartezeiten, Bearbeitungsmängel – dem muss allseits der Kampf angesagt werden. Der Transport von Halbfabrikaten über lange Distanzen, Transport von Material in oder aus einem Lager oder zwischen Prozessschritten ist systematisch abzustellen. Statt von oben angeordnet, sollten wesentliche Impulse von den Mitarbeitern kommen. Deren Ideen, Verbesserungsansätze, Fähigkeiten und Chancen voneinander zu lernen, sind als Ganzes wertvoll.

Doch ‚Lean‘ ist nicht ‚Lean‘, wenn es daran mangelt, bedarfsorientiert zu handeln. Nicht nur der Endkunde gibt den Takt an, sondern jeder in der Kette der handelnden Personen. Jede Art der Zusammenarbeit ist also eine ‚Kundenbeziehung‘, in der es auf so wenige Fehler wie möglich ankommt. Statt sich lange mit der oft müßigen Frage nach Fehlerverantwortung aufzuhalten, setzt dies voraus, in vorhandenen Fehlern Verbesserungsmöglichkeiten zu sehen.

Und Fehler kommen vor – heute in der Spedition Andres deutlich weniger als vor einigen Jahren. Denn in Workshops wurden zwei Dinge trainiert und dann in die Praxis übertragen: Aufmerksamkeit für den Kundenprozess und Wissen, dass, wer auf einmalige Verbesserungen setzt, schon verloren hat. Es geht um eine fortlaufende Ausrichtung. Kaizen sagt der Japaner dazu: Der (stetige) Wandel zum Besseren.