Maut = verkappte Steuer!

Vollmundig spricht die Berliner Regierungskoalition Jahr für Jahr davon, keine Steuern zu erhöhen. Gleichzeitig müssen für schadstoffarme, schwere Euro-VI-LKWs zum Jahresbeginn 2019 um 40 Prozent höhere Mautaufschläge verkraftet werden. Würde die Maut ein unmittelbarer Beitrag für bessere Straßen sein, sie also zweckentsprechend genutzt werden, wäre der Obolus noch verständlich. So jedoch, wo die Einnahmen dem Bund zur allgemeinen Verwendung zufließen, muss man genauer hinschauen. Das Ganze geschieht auf einem seit längerem überheizten Transportmarkt. Die Mehrkosten sollten sich deshalb zunächst in den Endpreisen für die Verlader niederschlagen. Weil jedoch auch dort mit spitzem Griffel kalkuliert wird, dürften am Ende die Fuhrbetriebe und damit die Fahrer die Zeche zahlen. Wer hierin eine Umverteilung von unten nach oben sieht, dürfte richtig liegen.